Atomkraftwerke in Deutschland
von Renate Wolff
Wie ernsthaft die bayerische Regierung den Wechsel zu Erneuerbaren Energien betreibt, ist an den jüngsten Entscheidungen und Plänen der CSU/FDP abzusehen.
Gundremmingen, einer der störanfälligsten Reaktoren, soll seine Kapazität erhöhen und mehr Strom erzeugen. Das freut natürlich die Betreiber. Im Gegenzug sollen Windkraftanlagen möglichst verhindert werden (sie gefallen unserem Ministerpräsidenten nicht) und das freut die Stromkonzerne natürlich noch mehr.
Am 30. Juni 2011 beschloss die Bundesregierung mehrheitlich nach dem Schock von Fukushima den Ausstieg aus der Atomkraft bis zum Jahr 2022.
Von den 17 AKWs an 12 Standorten wurden sofort 7 der ältesten Meiler und der Pannenreaktor Krümmel abgeschaltet.
Stand 2020 sind noch sechs Reaktoren in Betrieb
AKW
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Betreiber
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Typ
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Betrieb seit
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Laufzeit
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angezeigte Störfälle*
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Brockdorf
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E.ON, Vattenfall
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DWR
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1986
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2021
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über 200
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Grohnde
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E.ON, Stadtwerke Bielefeld
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DWR
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1985
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2021
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über 200
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Emsland
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RWE, E.ON
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DWR
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1988
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2022
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etwa 120
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Neckarwestheim
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EnBW
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DWR
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1989
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2022
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keine Ang.
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Isar 2
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E.ON, Stadtwerke München
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DWR
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1988
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2022
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etwa 350
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Grundremmingen C | RWE, E.ON | SWR | 1985 | 2021 |
* Störfälle in deutschen AKWs: 4000-mal Alarm Spiegel-Online
Stand : 22.1.2019 DWR: Druckwasserreaktor SWR: Siedewasserreaktor
Weitere Quelle: statista.com [Link abgerufen am 26.3.2020]
Abgeschaltete AKWs
Seit dem 07.08.2011 (oder später) sind nach der Änderung des Atomgesetzes folgende AKWs nicht mehr am Netz, sie befinden sich im sogenannten „dauerhaften Nichtleistungsbetrieb":
- Brunsbüttel
- Unterweser
- Krümmel
- Biblis A
- Biblis B
- Philippsburg 1
- Neckarwestheim 1
- Isar 1
- Grafenrheinfeld (stillgelegt am 27. Juli 2015)
- Grundremmingen B (abgeschaltet am 31. Dezember 2017)
- Philippsburg 2 (abgeschaltet am 31. Dezember 2019)
Auch diese Anlagen stellen nach wir vor eine große Gefahr dar. Sie verursachen hohe Kosten, die für die Sicherung aufgewendet werden müssen.
Wo der strahlende Atommüll in Deutschland endgelagert werden soll, der beim Rückbau dieser und der 15 Versuchs- und Demonstrationsanlagen aus den 1960er und 1970er Jahren anfällt, ist weiterhin ungeklärt.